Sunday, April 09, 2006

Pornstart or "Got´ my legs back!"

Hola hombres,

bin gerade mit dem Packen fertig geworden- es ist schon 23.30h in Cali- und hab mich motiviert doch noch einen Diaryeintrag zu posten. Morgen 7h Tagwache, 8h Abfahrt nach San Francisco, 15.30h Abflug via Amsterdam nach Wien (Ankunft Dienstag Nachmittag).
Folgend meine ersten Eindrücke vom heutigen Rennen- sprich das was mir jetzt im Presleepmode so einfällt:


  • kurzes Aufwärmen bei leichtem Tröpfeln auf Laguna Seca Rennstrecke, wo Start und Ziel sind. Kurzes Antesten der Beine und des Materials auf den ersten Metern im Gelände der Strecke: Beine ok, Schwalbe "Racing Ralph 2,1 UST" richtige Wahl- selbst wenn es so wie es ausssieht stärker zu regnen beginnen sollte wird die Strecke in einem guten Zustand bleiben.
  • 13h: sehr hektischer Start da im Flachen der Laguna Seca, Asphalt nass, in Kurven auf Nummer sicher gehen. Kurzfristig eingeklemmt im Feld, dann jedoch volle Attacke auf Schotter neben der Motorrennstrecke, überhole ganzes Feld, in Führung, noch ein Anstieg (Beginn der "Cork Skrew" Sektion auf der Laguna Seca) bis ins Gelände, maximaler Antritt (>1000 Watt auf SRM), führe das Feld an (siehe Foto auf www.cyclingnews.com).
  • liege noch immer in Führung, immer wieder kurze Rampen über die ich im Wiegetritt voll "drüberdruck", am Hinterrad Alban Lakata und Chris Jongewaard (AUS).
  • nach ca. 10´ Renndauer überholt mich Chris, er fährt einen Vorsprung von ca. 10" heraus. Somit gehe ich als Zweiter in die erste längere Singletrail Abfahrt, sehr schmieriger Untergrund, viele Kurven, hinter mir Killeen, Sauser, Hermida, Perau, Brentjens,...wie soll ich fahren?: Volles Risiko, auf "mir egal es kann mich eh niemand überholen auf dem Singletrail", auf sicher oder mit vollen Hosen?
  • dürfte es ganz gut laufen haben lassen, da ich hinter mir niemanden schreien hörte, 200m Schotterstraßen Flachstück- max. Antritt, rechts rein in den ersten längeren Anstieg- sandiger Singletrail bergauf, großes Kettenblatt, führe Spitzengruppe jetzt schon ca. 15´an, Jongewaard führt.
  • nach diesem Anstieg überholt mich Alban Lakata der superstark drauf ist, Flachstück, dann an dritter Position hinter Alban in sandige, schmierige Abfahrt.
  • es folgt ein relativ steiler, zäher Anstieg, an dem ich meinem hohen Anfangstempo Tribut zollen muss. Es überholen mich mehrer Topfahrer wie Killeen, Brentjens, Hermida, Wells, etc. Ähnlich verlief es 2005 beim Roc d´Azur Marathon WC.
  • verliere Kontakt zu einer ca. zehn Mann umfassenden Spitzen-/ Verfolgergruppe.
  • Karl Platt und Mathieu Toulouse (CAN/ Maxxis) fahren auf. Merke jedoch dass ich ihnen leicht überlegen bin. Karl gibt ganz schön Gas, an einer steilen Rampe kann ich mich aber lösen.
  • kämpfe für ca. 20´ alleine um Anschluss an die Spitzengruppe, von hinten kommt nix.
  • sehe Spitzengruppe näher kommen.
  • ca. 8km vor der ersten Zieldurchfahrt (zwei Runden zu je 19 Meilen, ca. 32km) hole ich sie ein. Habe super Beine. Anstatt mich zu verstecken und mich voll zu erholen, beteilige ich mich- ja ich attackiere/ verlängere sogar- an der Führungsarbeit, da voll motiviert und Freude am Rennfahren.
  • Zieldurchfahrt auf Laguna Seca, Feedzone/ Mike/ Flasche, grinsend angenommen voller Freude dass mit dabei bei so einer Gruppe von Weltklassefahrern.
  • gleiche Attacke wie beim Start auf "Cork Screw" Asphaltabschnitt, gehe wieder als erster meiner Gruppe vollgas ins Gelände. Wie in erster Runde führe ich in Singletrail Abfahrt und Anstieg, fetze über die kurzen Anstiege aus dem Sattel wie ein Moped.
  • kurzfristig kann bzw. will mir nur Todd Wells (USA) folgen, ca. 10" dahinter Brentjens und Co.
  • bin froh, dass ich Ärmlinge an habe, 12° und Regen, energetisch gehts heut voll ans Limit.
  • noch ca. 10 km bis ins Ziel. Eine Attacke nach der anderen, v.a. Peraud versucht sich zu lösen. Merke, dass ich durch eine zu aggressive/ offensive Fahrweise zu früh zu viele Körner verschossen habe. Leide.
  • bei ca. 4km bis ins Ziel zersplittert die Gruppe, versuche noch an Geoff Kabush- dem es auch nicht viel besser geht- sowie Max Plaxton (CAN/ Rocky Mountain) und Jeremiah Bishop (USA/ Trek) dranzubleiben, muss aber auch sie ziehen lassen.
  • hole Chris Jongewaard ein, der voll am Eingehen ist.
  • auf Laguna Seca sehe ich noch Kabush und Plaxton, es sind aber nur noch 500m bis ins Ziel bergab.
  • rolle total ausgepowert als 11. über die Ziellinie.
  • ersten Gefühle im Ziel: Freude über super Rennen, Ärger über taktisch unkluge Fahrweise, die darauf zurückzuführen ist, dass ich heute "meine Beine" wieder zurück hatte. Konnte mich heute voll ausbelasten, maximal ans Limit gehen, schnell starten- wage ganz einfach zu behaupten meine Form nach dem Zyperncrash wieder gefunden zu haben.
  • fahre bei leichtem Regen noch eine Stunde ins Quartier aus. Bin mit meiner Leistung sehr zufrieden.
  • blicke voller Zuversicht in die Zukunft.

So, jetzt muss ich aber Schluss machen, es ist schon fast 1h und ich bin hundemüde.

Auf News gibts auch bald was zum Rennen.

Over and out

MW

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